Samstag, 30. Juli 2016

gesagt - getan

Auf der letzten Seite habe ich noch soooo vom Seehecht geschwärmt. Er "sitzt" in der Regel in 100 Meter Wassertiefe. Aber wir wollten ihn haben. Also raus aufs offene Meer und suchen. Es gibt kaum etwas Besseres für die Seele als frische Luft auf hoher See. Keiner nervt - da ist man fast alleine mit Frau und Hund. Man konzentriert sich an so einem Arbeitsplatz nur auf 2 Sachen :-)

Auf die Ruhe in der Natur......


mit etwas Nahrung


und die Arbeit die nicht auf der Strecke bleiben kann und darf :-)



wir sind ja nicht nur  zum Vergnügen hier..


und so fingen wir wenigstens erst mal ein paar Dorsche. Da weiß man, was man abends in der Pfanne hat.

Allerdings war der Handel in der Woche nicht so prickelnd. Der Euro / USD tritt auf der Stelle und bereitet und etwas Kopfschmerzen. Dafür rennt der Dachs wie im Fitnessrausch.Verstehen kann man das nicht, aber das ist auch nicht unser Job - denn wir wollen uns in die anderen Händler hineindenken, und versuchen, denen auf die Spur zu kommen die die Märkte machen. Und dann heften wir uns an die Fersen von den "Großen" und veruchen diese Jungs ein Stück zu begleiten. Aber manchmal legen sie falsche Fährten und wir gehen den auf den Leim. Oder wir erkennen mit unserer Art und Weise zu analysieren nicht welchen Weg sie einschlagen wollen.
Zieht mal einen Vergleich mit Indianern die immer auf Fährtensuche waren. Wenn sie die Hand über die Augen halten und nach oben schauen, haben sie eher einen Adler oder Geier gesucht.
Spuren von anderen Beutetieren habe sie nicht gefunden mit dieser Art zu "analysieren" und so ist es hier auch.
Wenn die Indianer allerdings keine Fährte gefunden haben auf ihrer Suche, hatten sie auch Nichts zu verfolgen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie dann einfach blind darauf los gerannt sind in der Hoffnung vielleicht doch etwas Nahrung zu finden. Nein - sie haben neue Spuren gesucht denen sie folgen könnten, um dann zum Ergebnis einer erfolgreichen Jagd zu kommen. Blind in die falsche Richtung zu laufen,  hatte oft zur Folge dass man dem falschen Tier begegnet, was schwere Verletzungen oder auch das Ende bedeuten konnte.
Deswegen sind sie Spuren gefolgt die sie erkennen oder lesen konnten. Und genau das sollten wir auch tun. Wenn wir keine Spuren oder Fährten finden bleiben wir halt zu hause oder suchen neue Spuren um unsere "Munition" dann einzusetzen wenn sie auch mit hoher Wahrscheinlichkeit trifft.

So haben wir unsere Long Position (die eigentlich ein Ziel bis 10.350 hatte) mit 100 Punkten Gewinn geschlossen. Das Ergebnis ist zwar sehr gut, aber nicht befriedigend. Warum nicht? Weil ich mich nicht an meinen Plan gehalten habe - bin also nicht der Spur gefolgt die ich gefunden hatte. Sondern bin von der Spur abgewichen, als sie einen kleinen Umweg gemacht hat, der nicht mit meiner VERMUTUNG zusammen gepasst hat. Ich habe mich also auf eine falsche Fährte locken lassen. Wie man sieht - lernt man auch nach vielen tausend Stunden jeden Tag noch dazu - denn 2 Tage später war der Zieleinlauf bei 10.350 nahezu perfekt. Nun isses wie es ist, und wir warten auf neue saubere Signale.

Zurück zum Seehecht, da war doch noch was!
Wir fanden in den großen Tiefen des Namsenfjordes erst einmal nix aussergewöhnliches - weder einen schönen Heilbutt noch einen Seehecht. Also zurück in die sanften Tiefen, da wo Sandbänke aufgespült sind, um mit feinem Geschirr Schollen und Flundern zu jagen - direkt vor Namsos.

und hier hat es dann "geknallt"




Conny hat ihn erwischt, mit einem Köder der eigentlich für eine Scholle gedacht war, und in einer Tiefe von 12 Metern. Da vermutet man viele Fischarten, aber keinen Seehhecht.


Mit einer Länge von 1,20 Meter ein stattlicher Kerl. Nun ruht er fein säuberlich zerlegt bei Temperaturen um die -22 Grad in unserer Beutetruhe.

Die großen Fische hatten wir nun, aber ein paar leckere Schollen könnten es schon noch sein. Gesagt - getan.


Frische Fische zum Abendbrot bei schönem Wetter und schöner Aussicht ein Gedicht - wenn sie richtig zubereitet sind.


Schellfisch - und nicht zu klein..


Die sind sehr sehr lecker. Und in den bekannten Gewässern kamen wir auch zu unserem Abendbrot.

Unser Campingnachbar wird 80 Jahre alt und fährt mit seinem über 30 Jahre alten Wohnmobil immer noch jedes Jahr diese 2000 km in den Namsen Fjord. Respekt lieber Werner und noch viele Jahre an diesem schönen Platz. Wir sehen uns 2017 wieder hier zur Mitsommernacht.
Nun wird es Zeit zu packen. Unser kleiner Platzwart ist wieder fit, und ab Samstag soll es regnen. Wir werden die kommenden Regentage nutzen um nach Stavanger zu gelangen. Aufgrund des unfreiwilligen langen Stopps in Namsos haben wir beschlossen die Route zu ändern. Wir nehmen nicht die Küstenstraße! Hier  ist die Tour ca. 10 Fahrstunden länger. Also entscheiden wir uns für die Strecke durch das Binnenland über das Dovrefjell. Freitag alles soweit im Auto verstaut. Samstag noch frühstücken und auf geht´s zur ersten Etappe in Richtung Stavanger bis an die Gaula. Wir machen Rast in Stören - weit südlich von Trondheim. Und hier sitze ich nun am Sonntag früh um 06:30 und kann nicht schlafen - deswegen heute der Bericht. Weiter geht es, wenn wir in Stavanger sind. Euch ein schönes Wochenende...und immer schön uffbass.de




1 Kommentar:

  1. Es ist schön zu hören, dass es allen wieder gut geht!
    Tja mit solchen Touren merkt man auch, wie wichtig einmal die Ruhe und das Abschalten sein kann. Petri Heil zu diesen tollen Fängen!! Alles gute weiterhin auf eurer Reise.
    Lg Thomas

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